TTD Forum

An die Bastelexperten:
Da ich heute meinen Topf aus meinem Fernsehschrank mit vielen, sorgfältig verlegten Kabeln rausbauen musste (was durch das fest montierte Stromkabel ein ziemlich anstrengendes Unterfangen war), bin ich mal wieder auf die folgende, schon öfter verschobene Idee gekommen:

Wäre es nicht, mit einfachen Mitteln, möglich, das Kabel absteckbar zu machen?
Meine erste Idee war, das Stromkabel einfach durchzuschneiden, und einen Kleingeräte (Doppelnut) Stecker + Buchse dran zu montieren. - Geht aber nicht, da diese Stecker in der EU nicht zur Selbstmontage zugelassen sind und daher auch nicht verkauft werden.

Meine zweite Idee: Einfach eine Doppelnut-Einbau-Buchse, idealerweise in die vorhandene Kabeldurchführung einsetzen:
https://www.adapterland.de/de/doppelnut ... -250v.html

Oder Variante 3:
So etwas anstatt dem Power-Schalter ins Gehäuse setzen (vom Bild her könnte die Größe ungefähr passen, aber es sind leider keine Maße angegeben. Wisst ist, ob solche Größen standardisiert sind?)
https://www.conrad.de/de/p/kaltgeraete- ... 72668.html
Dann bräuchte ich natürlich noch irgendeine Art von Überbrückung für den Power-Schalter (auf den Schalter selbst kann ich verzichten)

Hat jemand einen solchen Umbau schonmal gemacht?
Oder könnt ihr mir Tipps geben, wie/wo ich die passenden Teile finden kann?
(Ein Sägen am Gehäuse möchte ich auf jeden Fall vermeiden!)

oder ganz einfach:
ein Verlängerungskabel/Mehrfachsteckdose dorthin und dann den Topf an dieses anstecken. Ist sicher das am wenigsten aufwendige.

chris86 hat geschrieben: ↑

Sa 19. Okt 2019, 10:57

... (Ein Sägen am Gehäuse möchte ich auf jeden Fall vermeiden!)

Ich fürchte, ganz ohne Metallbearbeitung wird das nichts, weil die Maße der Einbaubuchsen nicht zu den in Frage kommenden am Toppi vorhandenen Öffnungen passen.

Ich persönlich würde sinnvollerweise die Netzkabel-Durchführung nutzen und diese dazu passend verbreitern. Da dieses Loch praktischerweise oben offen ist, kann man da einen Blech-Knabber (gibt's auch zum Handbetrieb in Form einer Art Zange: Klick!) ansetzen - der schneidet sauber ohne Spanbildung und ohne das Blech zu verbiegen.

Achtung: Zur Aufrechterhaltung der Schutzisolierung unbedingt die Lötstellen sauber mit Schrumpfschlauch abdecken!

Vielen Dank für den Tipp mit dem Knabber (heißt das wirklich so?)!!
Damit könnte ich also von oben rechts oder links die Kabeleinführung verbreitern!
Bloß... Wie soll ich damit die Unterkante der auszuschneidenden Lücke entfernen...?

Ich hoffe tatsächlich immernoch, dass die verlinkte Buchse (16 mm) zufällig genau in das Loch für den Schalter passt! Das wäre am einfachsten...
Dann müsste ich bloß noch rausfinden, wie man ein Kabel an diese Buchse dran montieren kann (vielleicht geht es mit einem Kabelschuh zum Aufstecken sauberer als mit Löten?), und wie der Stecker heißt, mit dem das Original-Stromkabel auf das Netzteil gesteckt wird...?

chris86 hat geschrieben: ↑

Mo 21. Okt 2019, 00:51

Vielen Dank für den Tipp mit dem Knabber (heißt das wirklich so?)!!

Ja: Knabber oder Nibbler - steht doch in der Überschrift der Seite, die ich verlinkt hatte...

Bloß... Wie soll ich damit die Unterkante der auszuschneidenden Lücke entfernen...?

Meine Knabber-Zange "beißt", wenn sie ganz zugedrückt wird, den geknabberten Blechstreifen stirnseitig ab - das wäre also kein Problem. Eine andere Möglichkeit wäre, beim Bohren, Feilen oder Sägen mit Fett zu arbeiten, das bindet die Späne - oder mit einem Staubsauger.

Ich hoffe tatsächlich immernoch, dass die verlinkte Buchse (16 mm) zufällig genau in das Loch für den Schalter passt! Das wäre am einfachsten...

Wie das Loch für die Buchse aussehen muss, ist in dem Datenblatt dargestellt, das man bei Conrad herunterladen kann - ich bin ziemlich sicher, dass die Öffnung für den Schalter ohne Nachbearbeitung nicht passt.

Dann müsste ich bloß noch rausfinden, wie man ein Kabel an diese Buchse dran montieren kann (vielleicht geht es mit einem Kabelschuh zum Aufstecken sauberer als mit Löten?), ...

Ordentlich löten und mit Schrumpfschlauch isolieren. Kabelschuh ist eine zusätzliche Fehler- und Gefahrenquelle.

und wie der Stecker heißt, mit dem das Original-Stromkabel auf das Netzteil gesteckt wird...?

Wieso das denn? Ich würde das Originalkabel abschneiden und für die interne Verkabelung der Buchse verwenden - für den Netzanschluss kommt ja nach dem Umbau ein handelsübliches Kleingeräte-Kabel zum Einsatz.

Hallo Bernhard,

vielen Dank für den Hinweis mit dem Datenblatt!
Ich hatte nur die mobile Version der Conrad-Webseite gesehen, wo dieses wohl nicht angezeigt wurde!
Naja, ich habe das Ding eh schon bestellt - aber ich fürchte du hast recht mit der Nachbearbeitung...

Kannst du mir sicherheitshalber kurz erklären, inwiefern der Anschluss mittels Kabelschuh (mit Isolationstülle) fehlerträchtig, oder sogar gefährlich sein soll?
Ich, als nicht gerade Löt-Profi hätte viel mehr Angst, dass ich beim Verlöten des Kabels etwas falsch machen könnte, was dann wohl eher gefährlich wäre, da auf diesem Kabel ja Netzspannung anliegt!
Und bei einem Kabelschuh hätte ich jetzt gedacht, könnte ich nicht viel verkehrt machen...?

chris86 hat geschrieben: ↑

Mo 21. Okt 2019, 15:11

Kannst du mir sicherheitshalber kurz erklären, inwiefern der Anschluss mittels Kabelschuh (mit Isolationstülle) fehlerträchtig, oder sogar gefährlich sein soll?

Grundsätzlich ist er das nicht - wenn es sich um "richtige" Flachstecker und -hülsen (wie man sie auch aus dem Kfz-Bereich kennt) handelt. Die findet man in der Tat z.B. auch an Schaltern (in 2,8, 4,8 oder 6,3 mm). Wenn ich mir aber das Datenblatt betrachte, hat die Conrad-Buchse keine Stecklaschen, sondern nur einfache Löt-Ösen, dafür gibt's keinen passenden Kabelschuh - und wenn man da mit zurecht-"gedengelten" Steckverbindern zu basteln anfängt, wird es wackelig.

Aber vielleicht hast Du ja Glück - manchmal sind die Lötösen von den Abmessungen her doch dafür geeignet, einen 2,8- oder 4,8-mm-Steckschuh draufzustecken.
EDIT Ich habe mir das Datenblatt nochmal angesehen: Das sind eindeutig Lötösen und die haben eine Form, auf die kein Kabelschuh passen wird - in den tech. Daten auf der Bestellseite steht auch eindeutig bei Anschlussart "Löten".

Ich, als nicht gerade Löt-Profi hätte viel mehr Angst, dass ich beim Verlöten des Kabels etwas falsch machen könnte, was dann wohl eher gefährlich wäre, da auf diesem Kabel ja Netzspannung anliegt!

Wenn Du wirklich so "schlecht" löten kannst, solltest Du Dir von jemandem helfen lassen, der das Löten beherrscht - Löten und Schrumpfschlauch ist in diesem Fall die beste (und sicherste) Lösung - wirklich!

Keine Sorge, soo schlecht bin ich auch nicht!
Elkos aus-/einlöten kriege ich ja auch hin.
Mir sind Steck-/Crimp-Verbindungen nur meist lieber...
Jetzt warte ich erstmal ab, bis die Buchse ankommt, und dann schau ich weiter.

...na - wie es weitergegangen? Hast Du schon umgebaut?

Nope! Ich habe die Conrad-Bestellung leider verbaselt!
Normal ist da immer die Zahlung per Lastschrift ausgewählt. Dieses Mal hat er die Bestellung aus irgendeinem Grund auf Vorkasse eingestellt, und ich hatte es nicht bemerkt.
Sondern mich bloß gewundert, warum meine Lieferung einfach nicht kommen will...

macht nix - ich bin halt nur neugierig, wie's geworden ist (wenn's dann was geworden ist )...

Ja, ich auch!

Also, die Snap-In Buchse von Conrad passt auf den Millimeter exakt in die Aussparung vom Ein/Ausschalter hinein!
Problem ist nur: Die Halte-Nasen rechts und links sind genau je einen Millimeter zu breit, so dass dIe Buchse nicht hineingeschoben werden kann!
Wenn ich die Halte-Nasen abmache, dann kann ich die Buchse ohne Blech-Arbeiten einbauen (was mir am liebsten wäre).
Jedoch - wie befestige ich sie dann am Gehäuse?? Ankleben vielleicht?
Das An/Abstecken des Kabels benötigt ja doch ein gewisses Maß an Kraftanwendung...
Ein Verbreitern der Aussparung scheidet wohl aus, da dieses niemals so exakt klappen würde, dass es dann hält, fürchte ich...

Also muss ich mir wohl doch so einen Blechknaber zulegen?
Oder hast du noch eine alternative Idee?

Und noch eine Frage zum Anlöten:
Die "Anschlüsse" an der Buchse sehen so aus wie eine Metallröhre, aus der eine kleine flache Stange heraussteht. Entlang dieser Stange würde ich das abisolierte Kabel festlöten, richtig?
Jetzt steht von der Stange aber seitlich nochmal ein Stück Blech mit einem runden Loch ab. Wofür ist das denn wohl gedacht?
So wie es jetzt ist, würde es verhindern, dass ich einen Schrumpfschlauch drüber schieben könnte!
Soll dieses seitliche Blech eventuell über das Kabel gebogen, und vllt festgecrimpt werden? Oder ist es eine Art Zugentlastung, und das Kabel muss durch das Loch? Oder kann ich das seitliche Blech abschneiden?

chris86 hat geschrieben: ↑

Do 31. Okt 2019, 14:53

Problem ist nur: Die Halte-Nasen rechts und links sind genau je einen Millimeter zu breit, so dass dIe Buchse nicht hineingeschoben werden kann!

Genau darum sind an der im Datenblatt abgebildeten Öffnung die seitlichen Aussparungen vorhanden - die sind gerade so breit, dass die Buchse mit zusammendrückten Haltenasen hindurchpasst. Die Nasen verhindern dann, dass die Buchse wieder durch das Loch herausgezogen werden kann.

Jedoch - wie befestige ich sie dann am Gehäuse?? Ankleben vielleicht?
Das An/Abstecken des Kabels benötigt ja doch ein gewisses Maß an Kraftanwendung...

Darum scheidet Ankleben aus meiner Sicht aus: Wenn du beim Ziehen des Steckers die Buchse mit aus dem Gerät ziehst, könnten im ungünstigen Fall die Kontakte freigelegt werden und/oder das Gehäuse berühren - wir reden von 220 Volt, nicht umsonst sind die Bestimmungen für die Schutzisolierung ziemlich streng.

Ein Verbreitern der Aussparung scheidet wohl aus, da dieses niemals so exakt klappen würde, dass es dann hält, fürchte ich...

Also muss ich mir wohl doch so einen Blechknaber zulegen?
Oder hast du noch eine alternative Idee?

Ich würde eine Schlüsselfeile nehmen, beim Feilen mit einem Staubsauger die Späne wegsaugen und zum Schluss das Ganze zur Sicherheit mit Druckluft ausblasen. Wenn man's ganz ordentlich machen will, baut man zur Bearbeitung des Gehäuses das Innenleben aus.
Allerdings bevorzuge ich immer noch die Montage in der ehemaligen Kabeldurchführung - dann erspart man sich die Bastelei am Netzschalter und kann den so lassen, wie er ist.

Jetzt steht von der Stange aber seitlich nochmal ein Stück Blech mit einem runden Loch ab. Wofür ist das denn wohl gedacht?

Das ist eine Lötöse, da wird das Kabel normalerweise durchgesteckt und verlötet. Ob das daneben als Lötwanne genutzt werden kann, ist auf dem Datenblatt nicht richtig zu erkennen...
Hier ist das ganz gut beschrieben. Nicht von dem Drumherum (Stecker, Zugentlastung) verwirren lassen - es geht mir nur um das Löten von Lötwanne und Lötöse. Für die Zugentlastung im Topfield reicht der Schrumpfschlauch - das Ganze ist ja (hoffentlich) fest eingebaut.

So wie es jetzt ist, würde es verhindern, dass ich einen Schrumpfschlauch drüber schieben könnte!

Na, darum ist das doch Schrumpfschlauch: Den nimmt man in einem gerade so zum Drüberschieben passenden Durchmesser und beim Schrumpfen schmiegt er sich an.

Soll dieses seitliche Blech eventuell über das Kabel gebogen, und vllt festgecrimpt werden? Oder ist es eine Art Zugentlastung, und das Kabel muss durch das Loch? Oder kann ich das seitliche Blech abschneiden?

Wenn da eine Art Lötwanne vorhanden ist, kannst Du die Öse auch abschneiden.

PS Vorsicht beim Löten: Wenn Du zu lange an den Kontakten rumlötest, kann - je nachdem, was für ein Kunststoff da verwendet wurde - das Buchsengehäuse weich werden. Auf jeden Fall zügig Löten und nach jedem Schritt das Ganze erstmal abkühlen.